✓ Lebensmittelverschwendung im Discounter ✓ überschüssige Lebensmittel per App verkaufen ✓ zusätzlichen Umsatz aus Abschriften ✓ höhere FrequenzLebensmittelrettung per App beim Discounter Netto Deutschland
Bei Netto Deutschland erwartet die Kund*innen nicht nur preiswerte Ware, sondern auch ein vielseitiges Angebot bis kurz vor Ladenschluss. Die Kehrseite: Auf diese Weise bleiben viele Lebensmittel am Ende des Tages unverkauft zurück. Diese Ware verkaufen sie seit 2020 mit Too Good To Go.
Im Interview erzählt Head of Sales Sven Selzam, wie Netto diese Überschüsse dank Too Good To Go doch noch verkauft.
Interview mit Netto Deutschland
Wie sind Sie auf Too Good To Go aufmerksam geworden?
Unser Schwesterunternehmen in Dänemark ist vor uns mit Too Good To Go gestartet. Dann haben wir mit einigen ausgewählten Märkten den Piloten begonnen. Lebensmittelverschwendung wird ein immer wichtigeres Thema. Wir sind der kleinste relevante Discounter auf dem Markt und haben die Chance auf einen First Mover Advantage gesehen. Mittlerweile haben wir die Zusammenarbeit flächendeckend ausgerollt und sind stolz darauf, im LEH in dieser Größe die Ersten zu sein.
Was hat Sie überzeugt?
Das Eine ist sicher die gute Zusammenarbeit mit Too Good To Go. Es ist ein modernes Unternehmen, das danach strebt, sich selbst weiterzuentwickeln. Man wird von diesem Sog mitgerissen und wird zum Teil des Ganzen. Das Andere ist das Thema Lebensmittelverschwendung, das immer mehr an Relevanz gewinnt.
Mit Too Good To Go hat man eine Plattform mit einer Reichweite, die man so nie selbst auf die Beine stellen könnte. Daher macht es einfach Sinn dabei zu sein und seinen Beitrag leisten zu können. Die Zusammenarbeit ist unfassbar geräuschlos – das ist immer gut.
Haben Sie direktes Kundenfeedback bekommen?
Man sieht eine hervorragende Resonanz durch das Angebot, was wir haben und auch die Vielfalt der Kundschaft, die zu uns kommt. Vom Food Waste-Fighter, der einfach etwas Gutes tun möchte oder Menschen, die einfach gespannt sind, was in der Tüte ist.
Man spricht eine total breite Gruppe an. Wie viele davon dauerhaft bei uns einkaufen gehen, kann ich nicht sagen. Wenn ich mir aber mal die Zahlen anschaue und sehe, dass wir seit dem Start fast 47 Mio. Ansichten in der App haben - das hat mich dann schon selbst begeistert. 321.000 Too Good To Go-Userinnen und User haben uns als Favorit hinterlegt und uns mit 4,5/5 Sternen bewertet.
Ich denke, dieses Feedback kann sich sehen lassen und in der Reichweite und Frequenz ist es für uns eine tolle Sache.
Hatten Sie vorher Bedenken?
Nein. Wir hatten ja den großen Vorteil, dass wir vorher mit den Kolleg*innen aus Dänemark sprechen konnten. Wir haben gewusst, dass es ein toller Partner ist und daran geglaubt, dass Too Good To Go weiter wächst. Es ist wirklich schön zu sehen, wie groß Too Good To Go als Firma geworden ist. Wir hatten eher die Herausforderung, die Umsetzung innerhalb von 6 Wochen für 342 Märkte sicherzustellen.
Wie hat es dann funktioniert?
Es war ein partnerschaftliches Begleiten. Too Good To Go hat uns mit Anleitungen für die Märkte super unterstützt und wir konnten sie nacheinander freischalten.
Wie war die Umstellung für die Mitarbeitenden?
Die Herausforderung ist, dass die Produkte am Ende drin sind, die du drin haben möchtest. Wir wollen ja Lebensmittelverschwendung minimieren, das heißt, in die Überraschungstüte kommen Sachen, die noch gut sind, aber der Kunde oder die Kundin primär nicht mehr kaufen würde.
Der Grundtenor der Mitarbeitenden war ohnehin positiv. Ich habe auch mit einigen Marktleitern gesprochen und gefragt, wie viel Zeit sie für Too Good To Go aufwenden und sie konnten es mir nicht sagen. Nicht, weil sie keinen Überblick haben, sondern weil es kein zusätzlicher Aufwand ist, da sie sich ohnehin schon um das Aussortieren der Ware kümmern. Somit dauert es nur ein paar Minuten.
Was sind aus betrieblicher Sicht Vorteile ?
Rein wirtschaftlich gedacht, ist es die Frequenz. Wenn du ein kleiner regionaler Player bist und mehr Reichweite über alle Bürgerschichten bekommen willst, ist Too Good To Go eine super Möglichkeit mehr Leute in den Laden zu bekommen. Auch wenn ich die Zahl nicht nennen kann, bin ich mir schon sicher, dass wir Neukund*innen gewinnen konnten. Neben dem sozialen Engagement, um Lebensmittelverschwendung zu bekämpfen, bekommt man auch noch ein paar Euro. Zum Geld verdienen macht man es sicher nicht, sondern eher um Abschriften zu vermeiden.
Was sind typische Lebensmittel, die am Abend übrig bleiben?
Eine bunte Auswahl an Backwaren, Obst und Gemüse, Süßigkeiten, teilweise auch Frischfleisch. Netze mit einer einzelnen Orange, die nicht mehr frisch ist, sind nicht mehr verkaufsfähig. Mit Too Good To Go kann ich die noch frischen Orangen aus dem Netz jedoch noch verkaufen. Wenn ich die Produkte am nächsten Tag nicht mehr verkaufen kann, kommen sie in die Tüten, aber auch Produkte am Rande des Mindesthaltbarkeitsdatums oder aufgerissene Packungen, wie z.B. Duplo Riegel.
Wann werden Tüten vorbereitet?
Das findet über den Tag verteilt statt. Wenn die frische Ware kommt, schauen die Mitarbeiter*innen, welche Lebensmittel nicht mehr verkauft werden können und packen sie direkt in die Too Good To Go-Tüten – der zusätzliche Zeitaufwand ist also minimal.
Der Inhalt der Tüte ist variabel: eine bunte Auswahl an Backwaren, Obst und Gemüse, Süßigkeiten, teilweise auch Frischfleisch oder Produkte, die sich dem MHD nähern.
Wie viele Tüten werden angeboten?
Die Anzahl der Tüten ist variabel. Wir haben keine Beschränkung an Tüten nach oben. Es ist komplett bedarfsgesteuert. Nach Weihnachten oder Ostern werden zum Beispiel mehr Tüten angeboten.
Haben Sie noch andere Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung?
Wir arbeiten flächendeckend mit anderen karitativen Einrichtungen und auch den Tafeln zusammen. Das haben wir vorher gemacht und machen auch jetzt weiter. Partnerschaften, wie Too Good To Go ergänzen soziales Engagement. Es ist ja oft die Wahrnehmung, dass das eine das andere ausschließt. Tut es aber nicht. Viele Dinge, die ich in eine Too Good To Go-Tüte packe, kann ich den Tafeln gar nicht mehr anbieten, wenn sie dreimal die Woche kommen. Deswegen ergänzt es sich meiner Meinung nach sehr gut.
Würden Sie Too Good To Go anderen Supermärkten weiterempfehlen?
Auf jeden Fall! Schon allein aufgrund der gesteigerten Frequenz und dem sozialen Engagement. Ich bin immer dafür, solche Plattformen auch partnerschaftlich zu nutzen, denn gemeinsam ist man viel stärker. Too Good To Go hat eine Plattform geschaffen, die auch branchenübergreifend Sinn macht. Ich bin froh, dass wir die ersten im LEH waren, aber ich freue mich trotzdem, wenn ich lese, dass auch Wettbewerber nachziehen.
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