Teller statt Tonne - Über 100'000 gerettete Mahlzeiten in der SchweizTeller statt Tonne - Über 100'000 gerettete Mahlzeiten in der Schweiz
5. Dezember 2018
Der Lebensmittelverschwendung wird nun auch in der Schweiz der Kampf angesagt. Die Bewegung «Too Good To Go» hat es geschafft, über ihr App bereits mehr als 100'000 Essen zu retten. Neben 400 selbständigen Betrieben, folgen jetzt auch die grossen Marken dem Trend: Migros, Coop, Manor und Valora mit Caffé Spettacolo sind mit Pilot-Projekten dabei, und wollen bei Erfolg die Partnerschaft ausbauen.
Das Thema Food Waste ist aktueller denn je. In der Schweiz landen jedes Jahr über 2 Millionen Tonnen Nahrungsmittel im Abfall, dies entspricht ungefähr einem Drittel aller produzierten Lebensmittel. Fast die Hälfte dieser Abfälle werden in Haushalten und der Gastronomie verursacht, die Tendenz ist stark steigend. Dies hat enorme Auswirkungen auf die Umwelt, denn ein Kilo Essen in der Herstellung verursacht circa zwei Kilo CO2 Emissionen. Die Produktion der Lebensmittel, die verloren gehen, verursacht in der Schweiz die gleiche Menge an CO2 wie 36 % aller Autos. Weitere negative Auswirkungen sind unnötige Landnutzung, Wasserverschwendung und erhöhte Preise der Nahrungsmittel.
Ein Start-Up als Teil der Lösung
Das dänische Start-Up «Too Good To Go» hat sich diesem Problem angenommen, und bietet eine kostenlose App an, über die gastronomische Betriebe und der Detailhandel ihre übrig gebliebenen Mahlzeiten oder Produkte zu einem vergünstigten Preis anbieten können. So können überproduzierte Lebensmittel doch noch verkauft werden, und jeder gewinnt: der Betrieb, die Konsumenten und besonders die Umwelt.
«Unsere Vision ist eine Welt in der produzierte Lebensmittel auch konsumiert werden, und die Menschen den Wert unserer Ressourcen verstehen und schätzten.»
-Lucie Rein, Country Managerin Too Good To Go Schweiz
Minimaler Aufwand, grosse Vorteile
Die Anwendung von "Too Good To Go" ist denkbar einfach: Die Kunden bestellen und bezahlen ihr Essen direkt auf der App und holen diese nach dem Mittagsservice oder vor Ladenschluss ab. Nur wählerisch sein darf man nicht, denn man weiss nie genau, was in der Überraschungstüte enthalten ist. Für Vegetarische Nutzer hat es einen speziellen Filter auf der App.
«Da man nie genau weiss, was am Ende vom Tag übrig bleibt, lassen sich unsere Nutzer überraschen. Für viele ist es eine spannende Abwechslung im Alltag. Die Produkte sind von einwandfreier Qualität, und können dank Too Good To Go sinnvoll weiterverwendet werden.»
- Lucie Rein, Country Managerin Too Good To Go Schweiz
Auch die Grossen machen mit
In der Wertschöpfungskette hat der Schweizer Detailhandel schon einige Massnahmen gegen Food Waste getroffen, und besonders die Zusammenarbeit mit den Produzenten optimiert. Trotzdem bleiben viele Lebensmittel am Abend liegen. Deshalb haben sich Migros, Coop, Manor und Caffe Spettacolo entschieden, an verschiedenen Standorten erste Erfahrungen mit «Too Good To Go» zu sammeln, um danach die Zusammenarbeit 2019 auf weitere Filialen und Sortimente auszudehnen.
«Für uns ist Too Good To Go ein sympathischer und spannender Ansatz, der helfen kann, noch mehr Foodwaste zu vermeiden. Der Pilot in unseren Karma-Stores ist sehr gut gestartet und wir erhalten durchwegs positive Rückmeldungen von Kunden und von unserem Verkaufspersonal.»
- Silvio Baselgia, Leiter Frischprodukte von Coop
Die Bewegung ist erst am Anfang
Das junge Start-Up scheint nicht zu stoppen. Gemäss Country Managerin Lucie Rein sind weitere grosse Detailhändler und Restaurants bald auch auf der App anzutreffen, und neue Städte werden dazukommen. Da die Haushalte immer noch den grössten Teil von Food Waste ausmacht, setzt sich die Bewegung auch für die Sensibilisierung der Konsumenten ein.
«Wir wollen jeden und jede dazu inspirieren und befähigen, sich gegen Food Waste einzusetzen. Wir möchten eine Bewegung und Community aufbauen, um Lebensmittel auf der ganzen Welt zu retten. Denn Essen gehört auf den Teller und nicht in den Müll.»
- Lucie Rein, Country Managerin Too Good To Go Schweiz
Zitate zur freien Verwendung:
«Wir wollen Essen wieder zu mehr Wertschätzung verhelfen – durch den Umweltschutz und die Sensibilisierung der Gesellschaft für dieses wichtige Thema.»
Lucie Rein, CEO Too Good To Go Schweiz
«Es ist schön zu sehen, dass nun auch die grossen Marken Teil der Bewegung sind. Jedoch ist wichtig, dass auch die kleinen Gastrobetriebe mitmachen, denn jedes Essen, das gerettet werden kann, zählt.»
André Kälin, Marketing Manager Too Good To Go Schweiz
«In der Schweiz endet rund ein Drittel aller Lebensmittel im Eimer oder im Futtertrog. Ein Grossteil davon wird aus dem Ausland importiert, während gleichzeitig fast die Hälfte der Weltbevölkerung unter- oder mangelernährt ist. To Good To Go ist ein super Projekt, welches einwandfreie, überschüssige Lebensmittel aus Läden und Gastrobetrieben mit uns Konsumierenden verbindet und so eine Win-Win-Win-Situation schafft: Anbieter, Konsumierende und die Umwelt profitieren allesamt.»
Claudio Beretta, Doktorand Umweltwissenschaften ETH, Präsident foodwaste.ch
«Wir haben unsere Partnerschaft mit Too Good To Go seit einer Woche begonnen und freuen uns bereits über 50 Mahlzeiten gerettet zu haben und gleichzeitig Kunden mit unserem hoch qualitativen Sortiment zufriedenzustellen.»
Jean-Luc Keller, Leiter Manor Supermarkt Basel
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